Chronik des Vereins

Zu den rührigsten Vereinen links der Lahn zählt der Gesellschaftliche Verein FIDELIO, der 1903 gegründet wurde. Es war der damalige Junggesellenclub (Raucherkollegium), der den Fidelio aus der Taufe hob.
In diesem Kreis der qualmenden Pfeifen und Zigarren wurde die Geselligkeit besonders gepflegt, denn Gemütlichkeit und Frohsinn waren die richtige Medizin zur Erholung vom Alltag.
Es kam aber der Wunsch auf, einem größeren Kreis der Bevölkerung Gelegenheit zum Eintritt zu geben.. Daher trafen sich eine Anzahl jüngerer Mitglieder und beschlossen - erstmals in Oberlahnstein – einen Geselligkeitsverein zu gründen.
Am 20.03.1903 war es dann soweit. In den Gründungsunterlagen wurde niedergelegt, dass die Gesellschaft ein Verein Gleichgesinnter, zu gemeinsamer Nutzung guter Schriften und gesellschaftlicher Unterhaltung ist. Sie bezwecke nicht die Einmischung bei öffentlichen Angelegenheiten, sondern ist eine geschlossene Gesellschaft zur Pflege der Geselligkeit und des Gesangs.
Mit den unterschiedlichsten Veranstaltungen konnte der Fidelio im Laufe der Jahre immer mehr Mitglieder gewinnen. Herrentouren, Kinderfeste, Familienwanderungen, Schlachtfeste, Kinderweihnachtsfeiern, Neujahrs- und Karnevalsbälle gehörten schon früh zum Repertoire. Dies war allerdings nicht immer so.
Während des ersten Weltkrieges kam das Vereinsleben völlig zum Stillstand. Die Nachkriegsjahre waren überschattet von Arbeitslosigkeit und Inflation und ließen eine Tätigkeit des Vereins in der bisher gewohnten Form nicht mehr zu. Erst nach und nach wurden die Aktivitäten wieder reger.
Nach 1945 gestattete die damalige französische Besatzung nur noch einen Geselligkeitsverein. Daher schlossen sich der Fidelio und die Gesellschaftliche Vereinigung 1924 zusammen. Aber schon 1948 wurde diese Ehe auf Zeit wieder geschieden.
Aber auch die Ausgestaltung von Treffen seiner Mitglieder zu Familienausflügen, einer eigenen „Oktoberfestveranstaltung“ sowie gemeinsame Wanderungen sind wichtige Bestandteile des Vereinslebens.

Dem Gesellschaftlichen Verein Fidelio ist es durch vielfältige Aktivitäten gelungen, immer mehr junge Mitglieder zu gewinnen, die sich an der Gestaltung des Vereinslebens aktiv beteiligen und somit helfen, das Fortbestehen zu sichern.
Betrachtet man das Auf und Ab in den vergangenen 100 Jahren, so stellt man immer wieder fest, dass gerade die Vereinsziele des Fidelio -Geselligkeit und kameradschaftlicher Zusammenhalt – in der Bevölkerung noch immer gefragt sind. Dies zeigt sich in der Entwicklung der Mitgliederzahlen besonders deutlich. Im Jahr 1948 betrug die Zahl der Mitglieder noch 50 Personen. Im Laufe der Zeit hat sich diese Zahl trotz eines stetigen Auf und Ab auf rund 200 Mitglieder erhöht.
Traditionsgemäß war und ist der Gesellschaftliche Verein Fidelio aktiv in Lahnstein tätig. Durch die Teilnahme an Veranstaltungen wie Kirmes, Rosenmontagszug und Kappenfahrt zeigt er die Verbundenheit mit der Heimatstadt Lahnstein und der Bevölkerung.
Gerade dem Karneval fühlte sich der Fidelio immer eng verbunden. Bereits 1929 startete man zu den ersten Ansätzen des Oberlahnsteiner Rosenmontagszuges. Der Fidelio hatte die Idee. Der Zug wurde auch von ihm durchgeführt und der Erfolg war ein begeistertes Echo in der Bevölkerung. Schon 1951 wurde der erste eigene Karnevalsprinz gekürt. Diese Tradition setzte sich über Jahrzehnte fort.
Auch die Kirmes in Oberlahnstein wurde bis Kriegsbeginn 1939 vom Fidelio ausgerichtet.

Einen Rosenmontagszug ohne Fidelio gibt es nicht. Mit großem Festwagen und starken Fußgruppen beteiligte sich der Verein an den Umzügen und tut dies bis heute.
Nicht nur die Teilnahme an den Umzügen gehört zum Programm des Fidelio. Eine eigene Karnevalveranstaltung am Fastnachtsonntag ist selbstverständlich und einer der Höhepunkte des karnevalistischen Treibens im Verein.
Eine rege Beteiligung der Mitglieder aber auch der Freunde anderer Lahnsteiner Vereine und Gruppen zeigt die Beliebtheit dieser Veranstaltung.

Die Oberlahnsteiner Kirmes und Fastnacht gehören zur Tradition der „Fidelianer“, zahlreiche Feste über das ganze Jahr verteilt, machen den „Fidelio“ zum Verein, in dem man sich einfach wohlfühlt und in dem jeder willkommen ist. Es sind die persönlichen Kontakte nach getaner Arbeit, um Stress und Alltagssorgen zu vergessen und wieder Kräfte zu tanken für neue Aufgaben im Beruf und für den grauen Alltag.


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